Big Data und Digitalisierung sind heutzutage keine Hype-Schlagworte mehr, sondern werden in der Unternehmenswelt schon längst umgesetzt. Auch das SAP-Gebiet steht in dieser Veränderung mitten drin. Im Folgenden werden die wichtigsten Trends im SAP-Umfeld erläutert.
1. SAP Hana Adaption und Neuimplementierung: Digitale Geschäftsmodelle brauchen ein agiles System, welches grosse Datenmengen in kürzester Zeit verarbeiten kann. Immer mehr Unternehmen denken nun über eine Migration auf SAP Hana nach, da sie durch eine Umstelllung einen betriebswirtschaftlichen Mehrwert erkennen können. Da die ERP-Systeme der Unternehmen zum Teil schon über 20 Jahren genutzt werden, gibt es nun sehr heterogene und komplexe Systemlandschaften, welche erhebliche Altlasten mit sich bringen. Daher entschliessen sich fast zwei Drittel der Unternehmen für eine Neuimplementierung von S/4 HANA. Dabei muss beachtet werden, dass der Zugriff auf das Alt-System noch möglich ist, wodurch das Thema der rechtssicheren Anwendungsstillegung an Bedeutung gewinnt.
2. SAP Hana und Hadoop: Unternehmen, welche SAP Hana schon benutzen, sind vor allem in Betriebsoptimierung und Datenmanagement interessiert. In diesem Sinne ist eine Kombination von SAP Hana mit Apache Hadoop eine vielversprechende Möglichkeit, da sie eine Hochgeschwindigkeits-Verarbeitung mit einer skalierbaren und vielseitig einsetzbaren Data-Discovery- und Speicherlösung bietet. Hadoop wird zunehmends für mehr als nur als eine Datenablage für SAP Hana genutzt. Insbesondere durch gezielte Weiterentwicklung der Sicherheits- und Betriebsfunktionen wurden wichtige Lücken geschlossen, wodurch Hadoop Enterprise-ready gemacht wurde. So entwickelt sich Hadoop immer mehr zum Enterprise Data Hub, welcher bestehende Speicherlösungen verdrängt und zu einer zentralen Ablage, sowohl für strukturierte als auch unstrukturierte Unternehmensdaten, wird.
3. User Experience: User Experience spielt im Arbeitsalltag der Mitarbeiter eine grosse Rolle. SAP ist insbesondere mit Screen Personas, Lumira und Fiori einen grossen Schritt in diese Richtung gegangen. Viele Unternehmen möchten zum Beispiel die Auftragserfassung oder Servicemeldungen über mobile Endgeräte anbieten. Dadurch können Servicetechniker und Aussendienstmitarbeiter Daten ohne grossen Eingabeaufwand in Echtzeit erfassen.
4. Know-how-Transfer durch Co-Innovationen: Im Bereich der Innovationen gründen Unternehmen zunehmend interne Innovationsteams, damit sie konkurrenzfähig bleiben. Dabei werden vor allem Co-Innovationen genutzt, wobei in gemischten Teams aus Experten verschiedener Unternehmensbereiche, Mitarbeitern und Studenten ausgewählter Forschungseinrichtungen zusammengearbeitet und dadurch das Know-how erweitert wird. Hierbei profitieren alle Parteien von fachbereichs- und organisationsübergreifenden Synergieeffekten.
5. Machine Learning: Daten sind heutzutage unerlässlich geworden, denn wenn diese richtig priorisiert und kombiniert werden, lassen sich wichtige Zusammenhänge erkennen. Doch dazu ist maschinelle Hilfe wichtig, da diese anhand selbstlernender Algorithmen grosse Datenmengen nach Mustern und Korrelationen durchsuchen. Machine Learning wird dabei zur Optimierung des IT-Betriebs eingesetzt, wobei Systemslogs aus SAP Systemen, der Datenbank, Netzwerkkomponenten und dem Hadoop Cluster genutzt werden.
(Bildquelle: http://www.informatik.rwth-aachen.de/cms/Informatik/Fachgruppe/Aktuell/Veranstaltungen/~npvn/Sommerfest-der-Informatik/)